Partnerinterview mit Claudia Kessler-Franzen, Singen aktiv Standortmarketing

Foto von Stadt Singen (Bildquelle: JoachimKohlerBremen, CC BY-SA 4.0) und Foto von Claudia Kessler-Franzen (Bildquelle: Singen aktiv Standortmarketing e.V.)

Frau Kessler-Franzen, Sie sind die Geschäftsführerin Singen aktiv Standortmarketing e.V. und leiten in Personalunion die Stabstelle Wirtschaftsförderung der Stadt Singen. Sie stehen im täglichen Austausch mit der Wirtschaft und ihren Menschen. Wo drückt bei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland der Schuh?

Es ist eine Bandbreite von Themen, die die Unternehmen drücken. In Gesprächen mit unseren Unternehmen werden folgende genannt: Fehlende Fachkräfte, überbordende Bürokratie, hohe Innovations- und Transformationsdynamik, steigende Kosten für Energie und Material sowie fehlende politische Leitplanken. Begleitet werden diese Themen durch die gesellschaftlichen Herausforderungen, die die leider zur Zeit noch immer laufenden Kriege und Konflikte mit sich bringen.

Besonders freut sich Popup Labor darauf, das „Reallabor Singen“ kennenzulernen. Wer sind die Akteure? Was sind erste Ergebnisse dieses national außergewöhnlich interessanten Leuchtturmprojekts, was sind die wichtigsten Pläne für die Zukunft?

Das Reallabor in Singen befindet sich im Aufbau. Es ist eine wertvolle Kooperation der Stadt Singen mit der HTWG Konstanz. Die komplexen Fragen der Zukunft sollen gemeinsam mit Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft beantwortet werden. Die Zusammenarbeit mit der HTWG ermöglicht eine Begleitung der Stadt Singen und der Unternehmen beim Finden von Lösungsansätzen und trägt damit zur Beschleunigung der Transformation zum Grünen Industriestandort bei. Eine engere Verzahnung mit der HTWG ist erfolgt. Erste Förderprojekte mit einem Volumen von 1,1 Mio Euro sind bereits begonnen, weitere sollen folgen. Zwei Stränge werden in den nächsten Jahren verfolgt: Der themenoffene Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und umgekehrt sowie die Fokussierung des Themas Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung.

„Partnerinterview mit Claudia Kessler-Franzen, Singen aktiv Standortmarketing“ weiterlesen

Partnerinterview mit Corinna Bruggaier und Regina Schlecker, Stadt Stockach

Foto von Corinna Bruggaier und Regina Schlecker (v.l.n.r.) (Bildquelle: Claudia Ladwig)

Frau Bruggaier und Frau Schlecker, Sie haben sich gemeinsam mit Ihren Ressorts Kultur / Stadtmarketing / Tourismus und Wirtschaftsförderung der Stadt Stockach für das Popup Labor beworben. Unsere Startfrage lautet: warum hat sich Stockach  beworben?

Wir arbeiten stets eng mit unseren beiden Bereichen zusammen und möchten für unsere Stadt möglichst effektiv etwas bewirken. Es geht uns darum, die verschiedenen Akteure enger zusammenzubringen und ihre Bedürfnisse durch diese Angebote gemeinsam auf einen Weg für eine attraktive und erfolgreiche Stadt zu begleiten.

Wir wollen auch die Qualität und Vielzahl unserer historischen, kulturellen und gewerblichen Angebote deutlich machen und den Menschen mehr Selbstbewusstsein geben, sich und ihre Stadt positiver wahrzunehmen und dieses positive Bewusstsein auch nach außen zu tragen. Und es ist uns wichtig, die hohe Lebens- und Aufenthaltsqualität bei uns hervorzuheben. Die Unternehmen suchen schließlich Fachkräfte und da ist doch ein attraktiver Standort entscheidend für die Findung und Bindung von Mitarbeitern.

Vom 8. bis 10. Juli kommen wir nach Singen, vom 11. bis 13. Juli nach Stockach. Im Hinblick auf das gerade in einem Beteiligungsprozess entstehende Programm – was wird das „Besondere“ am Popup Labor Stockach werden?

Das Besondere ist hier sicher, dass wir Wirtschaft und Bevölkerung zusammenbringen möchten. Auf der einen Seite finden die Fachveranstaltungen statt zu Arbeitswelt von morgen, Nachhaltigkeit, Gesundheit am Arbeitsplatz und mehr, auf der anderen Seite planen wir zwei öffentliche Veranstaltungen, bei denen die Akteure zusammenkommen und sich austauschen können – und das in geselliger Atmosphäre mit Musik und Kulinarischem – am Abend des 12. Juli mit Stockach is(s)t bunt.

Den Abschlusstag planen wir zweigeteilt und das ist auf diese Weise sicher auch ungewöhnlich. Am Vormittag veranstalten wir einen „Tag der Offenen Tür“ in der Innenstadt, bei dem die Besucher entdecken können, was Stockach zu bieten hat. Der Nachmittag gehört dem Einzelhandel und anderen, die sich interessieren für: Optimierung von Öffentlichkeitsarbeit, Gestaltung von Schaufenstern und anderen Angeboten und mehr. Wir möchten was tun für die lokalen Anbieter, die unsere Innenstadt beleben wollen. Diese Kombination zeigt zumindest, dass es Potential gibt, was es sich zu erkunden lohnt.

„Partnerinterview mit Corinna Bruggaier und Regina Schlecker, Stadt Stockach“ weiterlesen

Partnerinterview mit Thilo Rentschler, IHK Ostwürttemberg

Foto von Thilo Rentschler (Bildquelle: IHK Ostwürttemberg)

Das Popup Labor BW hat sich sehr gefreut, dass sich das digiZ beworben hat, um ein Popup Labor auszurichten. Herr Rentschler, Sie sind der Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwürttemberg. Können Sie uns bitte die Hintergründe erklären – was ist das digiZ genau und welche besondere Rolle spielt das digiZ für die Menschen in den Landkreisen Heidenheim und Ostalbkreis?

Im digiZ, dem Digitalisierungszentrum der IHK Ostwürttemberg und den beiden Landkreisen Heidenheim sowie Ostalbkreis, wird an den Standorten in Aalen, Schwäbisch Gmünd und Heidenheim vor allem auf Basis der Anwendungsbeispiele der ausstellenden Unternehmen die digitalisierte Arbeitswelt erlebbar gemacht und aufgezeigt, wie digitale Bausteine in der betrieblichen Realität integriert und skaliert werden können. Ziel ist es vor allem, kleine und mittlere Unternehmen auf dem Weg zur Digitalisierung mit Hilfe unserer Netzwerkpartner zu unterstützen. Durch gezielte Veranstaltungen, Schulungen und Beratungsleistungen trägt das digiZ dazu bei, die digitale Transformation voranzutreiben und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in Ostwürttemberg zu stärken.

Vom 17. bis 19. April, dem zweiten Teil der Popup Labor Woche, kommen wir nach Heidenheim in das digiZ. Absolutes Schwerpunktthema wird Generative Künstliche Intelligenz für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sein. Hier tut sich ein hochdynamisches Spannungsfeld für Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf: Jobs und Tätigkeiten können durch KI zum einen automatisiert werden, zum anderen können Menschen mit Hilfe des Werkzeugs KI produktiver und kreativer arbeiten. Was ist Ihre Botschaft, wie sollte man die Herausforderung packen?

Es ist unbestreitbar: KI wird in den nächsten Jahren unseren Alltag und die Arbeitswelt massiv verändern. Spätestens mit dem Roll-out von ChatGPT ist das den meisten Menschen klargeworden. Meine Botschaft an Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist, diese Herausforderung als Chance zu begreifen und sich aktiv damit auseinanderzusetzen. Statt Angst vor dem Wandel zu haben, sollten wir die Möglichkeiten erkennen, die sich durch die Integration von KI bieten. Für Arbeitgeber bedeutet dies, ihre Arbeitsprozesse zu analysieren und zu identifizieren, wie KI-Technologien eingesetzt werden können, um die Effizienz zu steigern und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Gleichzeitig ist es wichtig, die Arbeitskräfte entsprechend zu qualifizieren und weiterzubilden, um sie auf die Zusammenarbeit mit KI-Systemen vorzubereiten.

Für Arbeitnehmer eröffnet der Einsatz von KI die Chance, ihre Fähigkeiten zu erweitern und sich auf Tätigkeiten zu konzentrieren, die kreatives Denken, emotionale Intelligenz und menschliche Interaktion erfordern – Bereiche, in denen wir Menschen den Maschinen überlegen sind. „Partnerinterview mit Thilo Rentschler, IHK Ostwürttemberg“ weiterlesen