Partnerinterview mit Hans-Joachim Hölz, Geschäftsführer der WiR Wirtschafts- und Innovationsförderungsgesellschaft Landkreis Ravensburg

Herr Hölz, Sie sind Geschäftsführer der WiR Wirtschafts- und Innovationsförderungs­gesellschaft Landkreis Ravensburg. Aus dieser Perspektive heraus betrachtet – was macht die Region und ihre kleinen und mittelständischen Unternehmen so besonders?

Einzigartig, sympathisch, menschlich – unsere Region, ganz im Süden Baden-Württembergs, in unmittelbarer Nähe zum Bodensee ist nicht nur was die beruflichen Perspektiven betrifft etwas ganz Besonderes. Schöne Aussichten garantieren auch die landschaftliche Einzigartigkeit, die Menschen und die zahlreichen Möglichkeiten, das Freizeit- und Familienleben abwechslungsreich zu gestalten.

Auch wirtschaftlich braucht sich der Landkreis Ravensburg nicht zu verstecken. Zahlreiche innovative kleine und mittelständische Unternehmen mit einem vielfältigen Branchenmix, u. a. im Maschinen- und Anlagenbau aber auch in der Gesundheitswirtschaft, viele davon im Familienbesitz, prägen das Bild. Oberschwäbischer Tüftlergeist verbunden mit traditionsbewusstem Unternehmertum bilden die Basis für die Entwicklung namhafter Markt- und Technologieführer. Firmennamen wie Ravensburger, Vetter, Hymer, Dethleffs, Carthago, Coperion, Diehl Controls, Myonic, Gruschwitz Tech Twists, Lissmac, Venta, Stadler oder Waldner Laboreinrichtungen sind auf der internationalen Wirtschaftsbühne schon lange keine unbekannten Größen mehr. Zentren der industriellen Produktion sind die vier großen Kreisstädte Ravensburg, Weingarten, Wangen und Leutkirch.

Wo sehen Sie in der Unterstützung von kleinen und mittelständischen Unternehmen besonderen Handlungsbedarf, was brauchen KMU in der Digitalisierung hier und heute am dringendsten?

Die digitale Transformation ist in aller Munde und über kurz oder lang werden nahezu alle unsere Lebens- und Arbeitsbereiche davon betroffen sein. Wer von diesen Veränderungen profitieren will, muss sich und die eigene Innovationsstrategie an diese neuen Entwicklungen anpassen – denn aufhalten lassen sie sich nicht. Dabei verändern sich bestehende Wertschöpfungsketten, Produktionsprozesse, Geschäftsabläufe und die Kommunikation kontinuierlich: so vereinfachen Cloud-Technologien zukünftig den Austausch großer Datenmengen; die Steuerung und Organisation innerbetrieblicher Prozesse verändern sich durch eine umfassende, computerbasierte Bedarfsplanung und die bisher etablierten Produktionsprozesse werden durch Verfahren wie zum Beispiel 3D-Druck, Virtual Reality oder Augmented Reality völlig neu gestaltet bzw, nachhaltig modifiziert. Die sich dadurch bietenden Wettbewerbsvorteile und -chancen gilt es zu erkennen und aktiv zu nutzen. Für jedes Unternehmen!

Was wäre für Sie ein wünschenswertes Ergebnis des Popup Labors BW in Ihrer Region?

Ich sehe das Popup Labor als Chance für viele Unternehmen, sich in unterschiedlichsten Bereichen Innovationsimpulse für die Gestaltung der  technologischen Transformationsprozesses zu holen. Wann jedoch welche digitalen Technologien in den Märkten ihre Wirkung entfalten, welche Dynamik die damit verbundenen  Veränderungen aufnehmen und wie tiefgreifend sie sein werden, lässt sich derzeit nur eingeschränkt prognostizieren. Ich denke wenn es mit Hilfe des Popup Labors gelingt, die Unternehmen an diesen Stellen zu sensibilisieren, dann ist schon viel gewonnen.

(Bildquelle: Wirtschafts- und Innovationsförderungsgesellschaft Landkreis Ravensburg mbH)