Partnerinterview mit Oberbürgermeister Udo Glatthaar, Stadt Bad Mergentheim

Herr Oberbürgermeister Glatthaar, als Startfrage: Warum hat sich die Stadt Bad Mergentheim als Standort für ein Popup Labor BW beworben?

„Raum geben für Ideen“, lautet unser Motto. Unser Anspruch ist es, in vielen Zukunftsfragen eine Vorreiterrolle einzunehmen – gerade im ländlichen Raum! Mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg am Campus Bad Mergentheim, mit einer starken Wirtschaft, engagierten Bürgern und einer zielstrebigen Verwaltung haben wir zudem ideale Voraussetzungen, um mit dem Popup Labor in Bad Mergentheim den nächsten Sprung zu wagen. Und das Popup Labor könnte im großen kreativen Potenzial dieses Umfelds  – das wir beispielsweise mit einer großen MINT-Initiative bereits gestalten –  eine inspirierende Ideenschmiede sein.

Mit über 23.700 Einwohnern sind wir inzwischen die größte Stadt im Main-Tauber-Kreis, der Teil der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken ist und zu Recht als „Region der Weltmarktführer“ bezeichnet wird.  Angesichts der digitalen Transformation möchten wir unseren Unternehmen mit dem Popup Laboren neue Impulse an die Hand geben.

Welche Möglichkeiten sehen Sie durch ein Popup Labor, für Bürgerinnen und Bürger im Allgemeinen und für die kleinen und mittelständischen Unternehmen im Besonderen?

 Mit dem Popup Labor möchten wir die Anspruchsgruppen aus Wirtschaft, Verwaltung, Hochschule und Bürgerschaft dabei unterstützen, neue Ideen zu kreieren, Wissen auszutauschen und sich zu vernetzen. Die Digitalisierung zwingt gerade die kleinen und mittelständischen Firmen zum Handeln. Diesen fehlt jedoch oft der direkte Zugang zu theoretischem Wissen und praktischer Umsetzung. Den Anspruch der Popup Labore, diese Lücke zu schließen und ein Forum für Innovationsimpulse im Mittelstand zu sein, befürworten wir deshalb voll und ganz. So können wir vor Ort neue Wege erproben und innovative Ideen fördern. Ich bin selbst schon sehr gespannt, was dabei herauskommt. Wie ich die Unternehmen und Menschen unserer Region kenne, werden sie uns mit spannenden Ansätzen überraschen. Kurzum: Das Popup Labor eröffnet uns die Möglichkeit, zu glänzen – und diese Chance wollen wir nutzen.

Was wäre für Sie ein wünschenswertes Ergebnis des Popup Labors in der Main-Tauber-Region?

Im ersten Schritt hoffe ich auf viele Teilnehmer – das allein ist schon eine wichtige Botschaft für die Innovationsfreude unserer Region. Wenn wir dann Lösungen für drängende Zukunftsfragen entwickeln, wäre es natürlich wünschenswert, dass diese langfristig tragen. Auch ein dauerhafter Schulterschluss zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und den Kommunen sollte unser Ziel sein. Wir haben beispielsweise in der schon erwähnten MINT-Initiative, die mehrfach ausgezeichnet wurde, bereits gezeigt, dass wir dazu in der Lage sind. Und nicht zuletzt wollen wir unser Profil schärfen. Das Projekt sollte dazu beitragen, dass der Megatrend Digitalisierung in unserer Region fest verankert ist. Denn dazu laufen in Bad Mergentheim bereits viele Initiativen parallel: von WLAN-Hotspots in der gesamten Innenstadt und allen 13 Teilorten über modernes Virtual-Reality-Marketing im Tourismus bis hin zu unserer Auszeichnung als „gründungsfreundliche Kommune“ oder den modernen Digital-Studiengängen an unserer Hochschule.

 

(Bildquelle: Stadt Bad Mergentheim)