Jeder ist angreifbar

Vorsicht und aufgepasst im Internet: Wer Erwin Markowsky eine Weile zuhört, bleibt sensibilisiert bis alarmiert zurück. Der IT-Spezialist schafft es in seiner Live-Hacking-Show spielend, auf die Handys der Anwesenden zuzugreifen. Nur Name und Handynummer der Schwester eines Teilnehmers sind nötig, um eine SMS in deren Namen abzuschicken. Nicht das geringste Anzeichen weist auf eine Fälschung hin.

Diese Fake Calls sind weit verbreitet und werden in Betrugsfällen verwendet. „Stellen Sie sich nur einmal vor, ein Lieferant ruft unter der Nummer, die Sie kennen an und sagt, dass sich seine Kontoverbindung geändert hat“, adressiert Markowsky eine Warnung an die kleinen und mittelständischen Unternehmen, deren Vertreter sich an diesem Donnerstagabend in der eule eingefunden haben.

Vorsicht im öffentlichen Raum

„Melden Sie sich aus WLAN-Netzen ab und meiden Sie öffentliche Hotspots ohne Passwort“, rät Markowsky, der  sich mit einem einfach Gerät, für rund hundert Euro zu bestellen, mit den Handys im Umkreis verbinden kann. Auch Gesichtserkennungen oder Fingerabdrucksensoren sind mit Fotografien der Gesichter oder Fingerkuppen der Nutzer leicht zu überwinden. „Jede Software hat Fehler, das größte Sicherheitsproblem ist aber immer der Nutzer“, sagt Markowsky.Für kleine und mittelständische Unternehmen bestehe ein ungleicher Kampf. „Sie müssen sich permanent verteidigen, der Angreifer muss nur einmal Erfolg haben.“

Der IT-Spezialist rät generell im öffentlichen Raum zur Vorsicht: Das Handy über eine fünf Volt Verbindung zu laden, bedeutet immer einen offenen Kanal. Auf Zugfahrten können Sitznachbaren mitlesen, verhindert das keine Sichtschutzfolie.

Horror Identitätsdiebstahl

Horrorgeschichten erzählt Markowsky von Identitätsdiebstählen, die schon einige Menschen in die Privatinsolvenz getrieben haben. „Ein Hacker kann etwa ihre Identität auf ebay als Leumund benutzen, Bankverbindung und Emailadresse ändern und Ipads in Ihrem Namen verkaufen. Sie bekommen nichts davon mit, bis die Mahnbescheide kommen.“ Erwin Markowsky legt den Anwesenden deswegen sichere Passwörter besonders ans Herz. „Lang sollen sie sein, Sonderzeichen enthalten und sich für jeden Dienst unterscheiden.“